06. Juni 2025 | Querverschub TB Rinsdorf
In dieser Woche erfolgte der spektakuläre Querverschub des nördlichen Teilbauwerks der Talbrücke (TB) Rinsdorf im Zuge der A45 bei Siegen. Dabei wurde erstmalig in Deutschland für ein Bauwerk dieser Größenordnung nicht nur der Überbau, sondern der Überbau einschließlich der 6 Pfeiler mit Höhen bis zu ca. 67 m erfolgreich durchgeführt. Die ca. 40.000 t schwere Gesamtkonstruktion wurde über eine spezielle Verschubkonstruktion an den Pfeilerfundamenten (siehe Foto) um ca. 20 m in Querrichtung über mehrere Tage von ihrer bauzeitlichen Umfahrungslage in Endlage verschoben. Durch das innovative Bauverfahren konnte die sonst übliche Herstellung von Behelfspfeilern für die Umfahrungslage vermieden werden. Darüber hinaus vereinfacht sich der Verschub auch dahingehend, dass die sonst üblichen Hilfskonstruktionen für den Querverschub in großer Höhe auf den Pfeilern nicht mehr notwendig sind und die entsprechende Verschubtechnologie gut zugänglich auf Fundamentniveau zum Einsatz kommt. 
Die 485 m lange und zweiteilige TB Rinsdorf besteht aus insgesamt 7 Feldern mit Stützweiten zwischen 50 bis 100 m. Der in Stahlverbundbauweise erstellte trapezförmige Hohlkasten-Querschnitt (Untergurtbreite 5,6 m, Obergurt 4,1 m) hat eine Bauhöhe von 4,45 m. Die auskragenden Bereiche der Betonfahrbahnplatte werden durch außenliegende Längsträger gestützt, die mittels Diagonalen und Zugbändern mit dem trapezförmigem Querschnitt verbunden sind. Da die Anschlüsse der Diagonalen an den Hohlkasten großen Ermüdungsbeanspruchungen ausgesetzt sind, wurde hierfür eine neuartige konstruktive Ausbildung entwickelt, bei der u.a. die wesentlichen Schweißnähte nicht mehr auf der Baustelle, sondern im Werk in besserer Qualität ausgeführt werden können. 
Meyer+Schubart hat in Planungsgemeinschaft mit KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH die Entwurfs- und Ausschreibungsplanung (HOAI, Leistungsphasen 3+6) im Auftrag von Straßen.NRW, Regionalniederlassung Südwestfalen erstellt.